Ein großer Umbruch steht dem Karlsruher Gemeinderat bevor. Wenn sich das Kommunalparlament in der kommenden Woche zu seiner konstituierenden Sitzung trifft, werden 21 Stadträtinnen und Stadträte nicht mehr dabei sein. Sie hatten entweder auf eine erneute Kandidatur verzichtet oder nicht genügend Stimmen für einen Wiedereinzug in das Gremium erhalten. Somit war die 66. Plenarsitzung dieser Ratsperiode zugleich ihre letzte. An deren Ende dankte Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup allen ausscheidenden Mandatstragerinnen und -trägern für ihren großen Einsatz. Manche waren dabei nur wenige Jahre dabei, während für andere eine Ära zu Ende geht, so etwa für Michael Zeh (SPD), der dem Gremium seit 30 Jahren angehörte.
"Können Einsatz nicht hoch genug anrechnen"
319 Stunden Sitzungsdauer, 1 066 Beschlussvorschläge der Verwaltung und 1 165 Anträge aus den Fraktionen gab es in der abgelaufenen Ratsperiode zu bewältigen. Diese Zahlen spiegelten wider, welches Pensum zu leisten sei, sagte der OB. „Das ist ein Ehrenamt, das nicht einfach nebenbei ausgeübt werden kann. Und diesen Einsatz können wir gar nicht hoch genug anrechnen.“
Als Zeichen des Dankes und als Abschiedsgeschenk erhielten alle ausscheidenden Ratsmitglieder einen von Professor Franz Ackermann gestalteten Majolika-Teller mit persönlicher Würdigung. Namens seiner Kolleginnen und Kollegen hielt Stadtrat Tom Høyem die Abschiedsrede, die gleich mehrere Superlative vereinte. So war der 82jährige FDP-Politiker nicht nur der älteste Stadtrat in der Geschichte Karlsruhes, sondern auch der einzige Däne und der einzige ehemalige Minister. Anschließend ging es zu einem Empfang ins ZKM-Foyer, zu dem auch die ausgeschiedenen Mitglieder der sieben Ortschaftsräte geladen waren.