Mit der Vereidigung der neuen sachkundigen Einwohnerinnen und Einwohner begann Ende Februar die konstituierende Sitzung des Integrationsausschusses für die neue Amtsperiode 2025 bis 2029. Bürgermeister Martin Lenz erinnerte dabei an die lange Tradition des Gremiums und an mehr als drei bewegte und bewegende Jahrzehnte. „Im Namen der Stadt und des Gemeinderates danke ich Ihnen für Ihr ehrenamtliches Engagement in herausfordernden Zeiten“, sagte Lenz.
Der Integrationsausschuss hat als beratendes Gremium des Gemeinderates die Aufgabe, bei integrationspolitischen Fragen zu unterstützen und Empfehlungen für eine gelingende Integration zu erarbeiten. Er setzt sich aus elf Gemeinderäten und zehn Einwohnern zusammen, hinzu kommen zehn stellvertretende Sachkundige. Im Rahmen einer Delegiertenversammlung wurde das Gremium im vergangenen Dezember neu zusammengesetzt.
In den kommenden Jahren stehen wichtige integrationspolitische Themen auf der Agenda, um dabei Impulse für die Kommunalpolitik setzen zu können. „Der neue Integrationsausschuss bietet uns die Chance, gemeinsam an einer offenen, toleranten und harmonischen Stadtgesellschaft zu arbeiten. Unser Ziel ist es, Chancen für alle zu schaffen und die Potenziale unserer vielfältigen Gemeinschaft bestmöglich hervorzuheben und zu nutzen“, erklärte Meri Uhlig, Integrationsbeauftragte der Stadt Karlsruhe. Die Themenfelder sind breit gestreut – von Sprache und Bildung über Fragen zu rechtlicher und wirtschaftlicher Integration und interreligiösem Dialog bis hin zu Wohnen, Gesundheit, Kultur und Sport.
Ein zentrales Thema der ersten Sitzung war die Weiterentwicklung des Dolmetscher-Pools, der Menschen mit geringen Deutschkenntnissen bei wichtigen Behördengängen und Beratungsgesprächen unterstützt. Aber auch die finanzielle Förderung von Projekten stand auf der Tagesordnung.
Der Integrationsausschuss tagt drei Mal pro Jahr, die Sachkundigen und ihre Stellvertreter sind ehrenamtlich tätig. Daneben sind sie auch auf Veranstaltungen präsent und setzen sich anderweitig für die vielfältigen Themen ein. Das Gremium vertritt nicht nur die Interessen der migrantischen Bevölkerung in Karlsruhe, sondern setzt sich für eine integrative und tolerante Stadtgesellschaft ein.
Die neugewählten sachkundigen Einwohnerinnen und Einwohner des Integrationsausschusses und ihre Stellvertreter stammen aus 19 Herkunftsländern. Die unterschiedlichen ausländischen Nationalitäten und die familiäre Herkunft verdeutlichen dabei die kulturelle Vielfalt in der Fächerstadt: Die Mitglieder stammen aus Albanien, Afghanistan, Belgien, Deutschland, Griechenland, Kroatien, Irland, Israel, Italien, Jordanien, Polen, Ruanda, Russland, Serbien, Somalia, Syrien, Tunesien, USA und dem Vereinigten Königreich. Voraussetzung für die Wahl waren neben haupt- oder ehrenamtlicher Erfahrung im Bereich Integration unter anderem gute Deutschkenntnisse, ein Mindestalter von 18 Jahren – zudem muss der Hauptwohnsitz seit mehr als drei Monaten in Karlsruhe liegen. -jd-