Verkehr musste aufrechterhalten werden
"Über die Südtangente fahren pro Tag 80.000 bis 100.000 Fahrzeuge", sagt Martin Kissel, der Leiter des Tiefbauamts. "Die große Herausforderung beim Tunnel war es, den Verkehr aufrecht zu erhalten." Daher wurden während nahezu der gesamten Bauzeit zwei Fahrstreifen pro Richtung offengehalten. "Am liebsten hätten wir den Edeltrudtunnel natürlich einfach zugemacht und gebaut", fügt Baudezernent Fluhrer an: "Das geht jedoch an so einer Hauptschlagader nicht."
Technik und Sicherheitsstandards jetzt wieder aktuell
Modernisierung und Sanierung des Edeltrudtunnels hätten einwandfrei und reibungslos funktioniert, erklärt der Leiter des Tiefbauamts. Er führt diesen Erfolg vor allem auf die Planung im Voraus zurück. "Es gab keine, beziehungsweise nur geringe Störungen des Verkehrsflusses." Schwerwiegendere Unfälle habe es nicht gegeben. Kissel ist erleichtert, dass die Technik und damit die Sicherheitsstandards nun wieder auf dem neuesten Stand sind. "Hier hat die Uhr getickt – die Betriebstechnik war fast 40 Jahre alt", sagt er. Beispielweise hätte man für manche Lampen keine Ersatzteile mehr bekommen. Eine Sanierung und Modernisierung sei überfällig gewesen.
220 Kilometer Strom- und Steuerkabel
Nur noch ein alter Technikschrank steht jetzt in der Leitzentrale des Tunnels. Der Rest wurde bereits ausgetauscht. "Eine weitere Herausforderung bestand darin, die alte Technik so lange am Laufen zu lassen, bis die neue sie nahtlos ersetzen kann", sagt Kissel. Der fast fertige Tunnel weist jetzt 1.350 moderne LED-Leuchten auf. Neben der Installation von 38 Lautsprechern und 59 Kameras wurden auch rund 220 Kilometer Strom- und Steuerkabel verlegt.
Sperrung wegen Suche nach einem Blindgänger
"Wir brauchen jetzt noch zwei bis drei Monate für die Restinstallationen und Testphasen", gibt der Leiter des Tiefbauamts den Ausblick. Von den meisten Maßnahmen würden die Autofahrer aber nichts mehr mitbekommen. Mit einer Einschränkung müssen Autofahrende auf der Südtangente jedoch rechnen, die nichts mit den Sanierungsmaßnahmen zu tun hat: Am letzten Juniwochenende wird die Südtangente wegen eines Fliegerbombenverdachts am Schwarzwaldkreuz gesperrt. Diese Sperrung wird genutzt, um im Edeltrudtunnel Brandversuche durchzuführen. Ab Anfang Juli sollen die Autos dann auch wieder ohne Geschwindigkeitsbegrenzung mit 80 Stundenkilometer durch den Tunnel fahren können.