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Strom aus der Obstplantage

LTZ Augustenberg betreibt Pilotanlage / Historisches Laborgebäude frisch saniert

Pressetermin zur Agri-PV-Anlage am LTZ Augustenberg Die neue Agri-PV-Anlage besichtigte BM Käuflein (4.v.r.) mit den Staatssekretärinnen Splett und Kurtz (3. und 4. v.l.).   © Stadt Karlsruhe, Presse- und Informationsamt, Georg Hertweck

Obst anbauen oder lieber Sonnenenergie erzeugen? Diesen Zielkonflikt könnten Landwirte in Zukunft mit "sowohl als auch" beantworten. Ob und wie beides möglich ist, soll nun das Projekt "Agri-PV" am Landwirtschaftlichen Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg in Erfahrung bringen. Auf einer Fläche von rund 6 000 Quadratmetern wurden Solarmodule über einer Apfelplantage installiert. Während die eine Hälfte der Versuchsanlage aus einer starren Konstruktion besteht, verfügt die andere Hälfte über bewegliche Module. Damit lässt sich die Sonneneinstrahlung je nach den Bedürfnissen der Pflanzen dosieren. Gesammelt werden zukünftig Informationen über Pflanzenwachstum, Ertrag und auch Schädlingsbefall.

Zweiter Bauabschnitt erfolgreich abgeschlossen

"Genau solche intelligenten Lösungen brauchen wir, um die großen Herausforderungen unserer Zeit zu lösen", lobte Sabine Kurtz, Staatssekretärin im Ministerium des Landes für Ernährung, Verbraucherschutz und Ländlichen Raum bei der Vorstellung des Projekts. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Gisela Splett vom Finanzministerium war Kurtz auf den Augustenberg gereist, um nicht nur die Agri-PV-Anlage in Augenschein zu nehmen, sondern zugleich auch das sanierte und nunmehr für ­Büros genutzte ehemalige Laborgebäude seiner Bestimmung zu übergeben. Nachdem im ersten Bauabschnitt zunächst ein neues Laborgebäude errichtet und vor zwei Jahren bezogen worden war, erfolgte nun die Erneuerung des denkmalgeschützten, aus dem Jahr 1907 stammenden Bauwerks.

Beitrag zum Klimaschutz

Auf rund 1 800 Quadratmetern Fläche entstanden Büros, Besprechungsräume und ein Vortragssaal. Diese Nutzung „entspricht unserem Grundsatz 'Sanierung vor Neubau'", sagte Splett. Sie bezifferte die Gesamtkosten für die Baumaßnahmen im LTZ auf rund 11,8 Millionen Euro, davon 4,7 Millionen für den zweiten Abschnitt. Hierin ist auch die Photovoltaik-Anlage inbegriffen. Gut angelegtes Geld, wie Sabine Kurtz befand, denn der Augustenberg stelle "ein wichtiges Bindeglied zwischen Wissenschaft und landwirtschaftlicher Praxis" dar. Von den Forschungen an Saatgut und Pflanzen profitierten nicht nur Landwirte und Natur, sondern auch die Verbraucher. Für Bürgermeister Dr. Albert Käuflein passe das LTZ hervorragend zu "Karlsruhe als Stadt der Wissenschaft, Forschung, Technik und ­Innovation". Daher stelle die ­Verwaltung Flächen für Agrarversuche zur Verfügung. Die Agri-PV-Anlage würdigte Käuflein als "eine sehr kluge Idee", die ­zudem auf die Klimaschutzziele der Stadt einzahle.

Dieser Artikel erschien in der StadtZeitung Nr. 43/44 am 25. Oktober 2024.
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