Acht Jahre nach seiner Verabschiedung wurde das Räumliche Leitbild der Stadt Karlsruhe nun erstmals einem Monitoring unterzogen. Dabei zog das Stadtplanungsamt eine positive Bilanz: "Insgesamt hat das Räumliche Leitbild gezeigt, dass es flexibel genug ist, Transformationsprozesse zu begleiten und weiterhin einen Rahmen für eine geordnete, zukunftsweisende Stadtentwicklung zu geben", heißt es in dem 84-seitigen Bericht, der dem Gemeinderat vorgelegt wurde.
Zahlreiche Maßnahmen bereits umgesetzt
Das Räumliche Leitbild gliedert sich in sieben verschiedene "Stoßrichtungen", die beispielsweise die Stärkung der Innenstadt, die Anpassung an den Klimawandel und die Ausbildung einer "klaren Kante" für das weitere Wachstum der Fächerstadt zum Inhalt haben. Aus den eher abstrakten "Stoßrichtungen" wurden 16 Vorhaben und daraus wiederum 72 Maßnahmen abgeleitet. Bei der Betrachtung der verschiedenen Projekte weist die Liste 32 bereits umgesetze und weitere 33 zum Teil umgesetzte Vorhaben aus. Zu ersteren zählen beispielsweise das Höhenentwicklungskonzept der Stadt oder die Bebauung südlich des Hauptbahnhofs. Lediglich 13 Projekte sind noch nicht umgesetzt, wie etwa die Definition von Stadteingängen; weitere fünf Punkte wurden als Daueraufgabe definiert.
Positive Bilanz im Gemeinderat
Seitens des Gemeinderats gab es viel Lob für den Bericht. "Man versteht, wie soziale, ökonomische und ökologische Aspekte zusammenhängen", erklärte Dr. Susanne Heynen (Grüne), während Sibel Uysal (SPD) das Leitbild einen "zentralen Kompass" nannte, das es unter Einbeziehung der Bürgerschaft weiterzuentwickeln gelte. Auch Tilman Pfannkuch (CDU) sprach sich für einen noch deutlicheren "Bezug zur Alltagsarbeit" aus. Dagegen lehnte die AfD-Fraktion eine Fortschreibung des Räumlichen Leitbilds in enger Abstimmung mit dem "Integrierten Stadtentwicklungskonzept 2040" (ISEK 2040) ab.