Corona-Pandemie, Krieg gegen die Ukraine, Energiekrise, Fachkräftemangel, Extremwetterlagen und ähnliche Schlagzeilen wären durchaus geeignet, in Pessimismus zu verfallen. Davor warnte Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup in seinem Jahres-Pressegespräch und appellierte: „Wir müssen akzeptieren, dass das Krisenhafte der Normalzustand wird.” Es gelte vielmehr, den Blick nach vorne zu richten, Herausforderungen beherzt anzugehen und soziales Miteinander als Grundlage zu betrachten.
Internationale Beziehungen weiter stärken
Daher hatte der OB insgesamt vier Schwerpunkte identifiziert, die in den kommenden Monaten im Mittelpunkt stehen sollen. Weil „Krisen nicht den Rückzug in die Höhle auslösen sollten”, will Mentrup die internationalen Beziehungen weiter stärken, beispielsweise auf dem Gebiet der Städtepartnerschaften mit der künftigen ukrainischen Partnerstadt Winnyzja oder mit Temeswar als europäischer Kulturhauptstadt 2023 sowie im Sommer als Host-Town für die „Special Olympics“. Zweiter Schwerpunkt ist der Kampf gegen den Klimawandel. Hier soll der Ausbau der Photovoltaik ebenso vorangetrieben werden wie Gebäudesanierung und Wasserstoff-Infrastruktur. Als nächstes nannte der OB das Korridor-Thema Zukunft Innenstadt. Nach Fertigstellung der Kombilösung, für die Mentrup nach einem Jahr Betrieb eine durchweg positive Bilanz zog, „geht das neue Karlsruhe weiter.” Hierzu zähle vor allem der Umbau der Kaiserstraße, aber auch der Abschluss der Arbeiten im „BBBank Wildpark” und der Neubau des Landratsamts. In das Konzept der Integrierten Stadtentwicklung sollen zudem die Bürgerinnen und Bürger stärker einbezogen werden.
OB Mentrup: "Will mich mehr in die Bundes- und Landespolitik einbringen"
Schon jetzt werfe dabei der Haushalt 2024/25 seinen Schatten voraus. „Ich will mich noch mehr in die Bundes- und Landespolitik einbringen, um die Interessen der Städte zu wahren”, kündigte der Rathauschef an. Es gelte beispielsweise die Zukunft der Krankenhausfinanzierung sicherzustellen, ebenso wie eine auskömmliche Mittelausstattung für den öffentlichen Nahverkehr und die Digitalisierung der Schulen. Funktionierende Infrastruktur sei über die Grenzen der Stadt hinaus wichtig, betonte Mentrup, Karlsruhe spiele als Oberzentrum nach wie vor eine bedeutende Rolle.