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Vier Wochen Sommerpraktikum in Karlsruhe

Blick hinter die Klulissen der Stadtverwaltung / Breit gefächertes Freizeitprogramm

Begrüßung der Sommerpraktikantinnen und -praktikanten vor dem Rathaus durch OB Dr. Frank Mentrup Begrüßung der Sommerpraktikantinnen und -praktikanten vor dem Rathaus durch OB Dr. Frank Mentrup © Stadt Karlsruhe, Monika Müller-Gmelin

Einen Monat lang hieß die Stadt Karlsruhe im August Studierende aus verschiedenen Partner- und Projektpartnerstädten willkommen. Während dieser Zeit durften die 15 Praktikantinnen und Praktikanten aus Rumänien, England, Frankreich, Deutschland, Polen, Kroatien, Südkorea und der Ukraine einen Blick hinter die Kulissen der Stadtverwaltung werfen. Den Vormittag verbrachten sie jeweils in den verschiedenen Dienststellen und am Nachmittag erwartete sie ein breit gefächertes Freizeitprogramm. Möglich war die Beteiligung in 14 verschiedenen Ämtern und Dienststellen der Stadt – von der Branddirektion über das Personal- und Organisationsamt bis hin zum Gartenbauamt war alles dabei.

Während ihrer Arbeitszeit erhielten die Studierenden einen Einblick in die Aufgaben der Ämter. Ferner konnten sie waschechte Arbeitsluft schnuppern und selbst tätig werden, indem sie Aufgaben in ihrer Dienststelle übernahmen. Nachmittags stand dann ein straff getaktetes Kulturprogramm an. Dabei ging es um die Erkundung der Region und der lokalen Kultur sowie der allgemeinen Wissensbildung in den Themen Recht und Europa. Neben Ausflügen in die benachbarten Städte zählten das Karlsruher Schloss, das ZKM und der Bundesgerichtshof zu den Zielen. Der unangefochtene Höhepunkt des Programms war allerdings die Führung in der Brauerei Hoepfner mit anschließender Bierverkostung.

Bierverkostung als Höhepunkt

Vorrangig dient das Praktikum jedoch der kulturellen Verständigung. Die Studierenden wohnten zusammen in Gästehäusern der Caritas und verbrachten auch die Abende miteinander. Den Abschluss des Praktikums bildete die gemeinsame Abschiedsfeier im Anne-Frank-Haus. Zusammen mit den Betreuerinnen und Betreuern, den Ansprechpartnern von städtischer Seite und der Ersten Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz wurde zuerst zu Abend gegessen und danach die gemeinsame Zeit reflektiert. In ihrer Eröffnungsrede betonte Luczak-Schwarz zudem: "Jede und jeder Einzelne von Ihnen hat nicht nur ihre und seine individuellen Talente und Perspektiven in dieses Projekt eingebracht, sondern auch ein starkes Gefühl der Gemeinschaft geschaffen". Durch diese Gemeinschaft wurde aus einem Praktikum, das zur Verbesserung der Deutschkenntnisse oder auf Grund einer Verpflichtung gewählt wurde, eine interkulturelle Herzensangelegenheit. Es war ein Austausch mit vielen Einblicken in neue Kulturen und Kontakt zu den Menschen aus aller Welt.

Die Place Stanislas ist der zentrale Hauptplatz der Karlsruher Partnerstadt Nancy

International in viele Richtungen vernetzt: Ein Blick auf die Karlsruher Städte- und Projektpartnerstädte

2025 feiern Nancy und Karlsruhe ein Jubiläum: Bereits 1955 fand der erste Schüleraustausch zwischen den beiden Städten statt, sodass es eine der ältesten französisch-deutschen Städtepartnerschaften ist. Ein begünstigender Faktor hierfür war bei sicher die geographische Nähe, nur rund 230 Kilometer Luftlinie trennen die beiden Partnerstädte.

Wiederum Vorreiterfunktion nahm Karlsruhe mit der Verbindung zu Halle (Saale) ein, handelte es sich doch damals um eine der ersten Partnerschaften zwischen west- und ostdeutschen Städten. Sie wurde 1987 geschlossen und war besonders nach der Wende von großer Bedeutung für die deutsch-deutsche Verständigung.

Die Städtefreundschaft nach Temeswar besteht seit 1992 und wurde 1997 zu einer Partnerschaft. Insbesondere die Hochschule Karlsruhe und die Universität Temeswar profitieren davon: Seit 2012 existiert ein Studienaustauschprogramm und seit 2015 ist ein Doppelabschluss in Wirtschaftsinformatik möglich.

Mit einem Handschlag in einer Gemeinderatssitzung wurde 1969 die Partnerschaft zwischen Nottingham und Karlsruhe besiegelt, der offizielle Vertrag folgte 20 Jahre später zum Jubiläum. Schon 1973 nahmen Studierende aus Nottingham am ersten Praktikum teil.

50 Jahre später, also 2023 wurde die Partnerschaft mit der ukrainischen Stadt Winnyzja begründet und damit ist es die jüngste Städtepartnerschaft der Stadt Karlsruhe.

Die Städtepartnerschaft zwischen Krasnodar und Karlsruhe ruht zurzeit.

Die erste Projektpartnerschaft ging Karlsruhe 2011 mit Rijeka (Kroatien) ein. Darauf folgten 2016 die türkischen Städte Van und Sakarya. Wegen der aktuellen politischen Lage vor Ort in Van sind Besuche und Kontakt nicht möglich. Sakarya entsandte unter anderem 2017 im Rahmen des Praktikantenprogramms Studenten nach Karlsruhe.
Ganz neu ist die Projektpartnerschaft mit Suseong-gu. Sie wurde 2023 ins Leben gerufen, um den kulturellen Austausch zu fördern. Diese Partnerschaft soll insbesondere im Hinblick auf die Museen vertieft werden, wie zum Beispiel durch gemeinsame Ausstellungen oder einen Austausch der Sammlungen. Die ersten Kontakte entstanden schon 2006 zwischen dem Badischen Staatstheater und dem Theater Art Pia.

Zwischen Lublin und Karlsruhe gibt es noch keine Partnerschaft. Die Teilnahme am Praktikum steht symbolisch für die Städtefreundschaft und Verbundenheit mit Nancy, der Partnerstadt Lublins.

Council House in Nottingham mit Straßenbahn

Jede Stadt hat ihre eigenen Reize

Als größte Stadt in Sachsen-Anhalt kam Halle schon früh durch seine Salzvorräte zu Wohlstand. Nicht nur die jährlichen Händelfestspiele, die an den hallensischen Komponisten Georg Friedrich Händel erinnern, sondern auch die Saale und das grüne Umland locken viele Menschen an.

Suseong-gu ist ein selbstständiger Distrikt der koreanischen Stadt Daegu. Dabei handelt es sich um den wohlhabendsten Stadtbezirk mit dem besten Bildungsniveau. Das Nationalmuseum und Kunstmuseum der Stadt sowie das Stadion Daegu befinden sich hier.

Rijeka ist als drittgrößte Stadt Kroatiens ein bedeutender Hafen- und Industriestandort. Sie stand in ihrer Geschichte unter dem wechselnden Einfluss großer Nationen, was sich im Stadtbild und in der Bevölkerung widerspiegelt. Bekannt ist Rijeka für den Karneval, bei dem sich die Darsteller in schrille, farbenfrohe Kostüme kleiden.

Temeswar, die europäische Kulturhauptstadt 2023, ist für ihre Schönheit und Dynamik bekannt. In der Architektur zeigt sich vielerorts österreichischer Einfluss und auch die Stadthistorie ist beeindruckend. 1989 begann hier die Revolution, die das kommunistische Regime in Rumänien zu Fall brachte.

Die "Perle von Podolien", wie Winnyzja liebevoll genannt wird, liegt im Herzen der Ukraine. Einst eine Festung zur Verteidigung, lädt die Stadt heute zum Erholen ein. Geprägt von den zahlreichen Grünanlagen, Alleen und Brunnen, ist Winnyzja eine wahre Wohlfühloase.

Eine der drei wichtigsten Städte im "Grand Est", der Ostregion Frankreichs, ist Nancy. Nicht nur die Lage lässt die Stadt aufblühen, sondern auch ihre Einwohnerschaft, die zur Hälfte aus Studierenden besteht. Zahlreiche Cafés, Museen und auch Wasserspiele lassen sich finden.

Bei Jung und Alt wohlbekannt ist auch die Legende des Robin Hood, welche in Nottingham spielt. Straßen der Stadt sind nach Figuren der Geschichte benannt, zudem schmücken viele historische Gebäude das Stadtbild.

Dieser Artikel erschien in der StadtZeitung Nr. 30 am 30. August 2024.

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