Das Forum Ehrenamt ist als ein Beirat des Gemeinderats eingesetzt. Vertreten sind 19 Sparten des ehrenamtlichen Engagements mit jeweils zwei Mitgliedern. Vergangene Woche traf sich das Gremium unter der Leitung von Bürgermeister Dr. Albert Käuflein zu seiner regelmäßigen halbjährigen Sitzung. Dabei ging es um die Erarbeitung des Fortbildungsprogramms für Ehrenamtliche im kommenden Jahr, sowie um ein Update zum aktuellen Stand der Leitlinien Öffentlichkeitsbeteiligung.
Eine längere Diskussion ergab sich um die Initiative „Kiezblocks Karlsruhe“, die sich in der Sitzung vorstellte. Das übergeordnete Thema der Initiative, die seit Jahreswechsel 2022/23 besteht und zu der rund 15 Aktive aus verschiedenen Stadtteilen zählen, ist in dem Slogan „Von Verkehrsräumen zu Lebensräumen“ pointiert zusammengefasst. Mit mehreren Aktionen hatte „Kiezblocks“, das rechtlich Teil eines bundesweiten Vereins „Changing Cities e.V.“ ist, dem Wunsch nach einer Verkehrswende in den Karlsruher Wohnquartieren bereits Ausdruck verliehen.
So fanden etwa ein Straßenfest in der Hirschstraße sowie am 28. April diesen Jahres eine temporäre Sperrung der Nord-Süd-Straßen in der Südstadt statt. Das Motto im Frühjahr lautete „Grünes Band für die Südstadt.“ Lars Heller und Gabriel Wilkes legten als Vertreter der Initiative vor dem Plenum dar, wie sie sich das Leben „in den Kiezen“ mit mehr Sicherheit bei Bewegung zu Fuß oder mit dem Fahrrad vorstellen – und diese mit mehr Grün sowie „lebendiger und leiser“ gestalten möchten. Vorbilder für die „Kiezblocks“ gibt es bereits in Berlin, Barcelona und anderen Großstädten. Heller und Wilkes präsentierten zudem ein neu gestartetes Projekt „Rikschas für alle“.
Rikschas für mobilitätseingeschränkte Personen beschaffen
„Wir möchten öffentliche Rikschas für mobilitätseingeschränkte Personen beschaffen“, sagte Heller. Dafür suche man Unterstützer und habe ein Crowdfunding gestartet. „Kiezblocks Karlsruhe“ plant das Projekt mit den Rikschas in Kooperation mit „Lastenkarle“, einem bekannten Vermieter von klimafreundlichen Transportvehikeln. Heller erläuterte, dass „mobilitätseingeschränkte Personen oft keine andere Möglichkeit einer Teilhabe am öffentlichen Leben haben als mit dem Auto gefahren zu werden“. Stattdessen, so das Ziel der Initiatoren, sollen Pflegeheime in Karlsruhe mit Rikschas ausgestattet und auch Nachbarschaftsvereine eingebunden werden.
Das Forum Ehrenamt plant im Übrigen bis zu 15 Fortbildungsveranstaltungen im kommenden Jahr, wie Jan Lange und Nicolas Funk vom Büro für Mitwirkung und Engagement erläuterten: darunter die Themen Buchführung, Social Media, Wissensweitergabe – oder auch Umgang mit Konflikten in Vereinen. -stj-